Nachhaltigkeitsaustausch – Notwendigkeit & Nutzen

30.07.2024

Nachhaltigkeitsaustausch – Notwendigkeit & Nutzen

Der Klimawandel: Eine Bedrohung für die Erde und ihre Bewohner

Die Diskussion über die Risiken des Klimawandels und die Notwendigkeit des Umweltschutzes gewinnt bereits seit den 1970er Jahren, als der Club of Rome mit seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ die weltweite Aufmerksamkeit auf die planetaren Grenzen und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wirtschaftens lenkte, an Relevanz. In den 1980er Jahren folgte der Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen, der die weitreichende Definition von Nachhaltigkeit als „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ prägte. Diese frühen Erkenntnisse und Warnungen haben den Grundstein für viele der heutigen politischen und gesellschaftlichen Maßnahmen gelegt.

Dennoch stellt der voranschreitende Klimawandel nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung für die Ökosysteme unseres Planeten dar. Besonders die anthropogenen Treibhausgasemissionen aus den Bereichen Energiewirtschaft und industrielle Produktion führen zu einer kontinuierlichen Erhöhung der globalen Durchschnittstemperaturen. Diese Temperaturerhöhung hat eine Kaskade von Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse nimmt zu, was sich in vermehrten Hitzewellen, längeren und intensiveren Dürren sowie häufigeren und intensiveren Starkniederschlägen zeigt. Diese extremen Wetterbedingungen führen zu weitreichenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen.

Abb. 1: Entwicklung der atmosphärischen CO2-Konzentration
Quelle: DWD (2023)

Auswirkungen auf Flora, Fauna und Menschen

Neben Auswirkungen auf Flora und Fauna, bergen diese klimatischen Änderungen auch erhebliche Sicherheits- und Gesundheitsrisiken für den Menschen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, wurden in den letzten Jahren zahlreiche politische Initiativen und gesetzliche Änderungen eingeführt. Zu den bedeutendsten Maßnahmen im unternehmerischen Kontext gehören das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), der Carbon Border Adjustment Mechanism und die EU-Taxonomie, einschließlich der damit verbundenen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).

Herausforderungen für Unternehmen

Diese gesetzlichen Vorgaben verpflichten Unternehmen zukünftig, Nachhaltigkeitsaspekte in allen Bereichen zu berücksichtigen. Diese Anforderungen stellen Unternehmen vor einige Herausforderungen: Zum einen müssen unternehmensweit Kapazitäten zur Bearbeitung der genannten Themen bereitgestellt werden. Zum anderen führt die Vielzahl an bestehenden und bevorstehenden Änderungen dazu, dass sich das Tätigkeitsfeld der NachhaltigkeitsmanagerInnen grundlegend wandelt. Selbst erfahrene Fachkräfte müssen neues Wissen erwerben und sich an die veränderten Anforderungen anpassen. Darüber hinaus wird die Bedeutung dieser Maßnahmen für den Unternehmenserfolg oft unterschätzt, was die strategische Integration von Nachhaltigkeitsthemen erschwert.

Der Nachhaltigkeitsaustausch des Campus-Schwarzwald

Der Nachhaltigkeitsaustausch des Campus-Schwarzwald fungiert als zentrale Plattform für das Campus-Partnernetzwerk, um den Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich der Nachhaltigkeit zu fördern. Hauptziel dieser Plattform ist der Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Diskussion relevanter Themen zur effizienten und wirtschaftlichen Bewältigung der Herausforderungen. Regelmäßige Gesamttreffen und kleinere Arbeitskreise ermöglichen den Partnern, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und bewährte Praktiken zu teilen. Dies stärkt nicht nur die Kompetenz der Beteiligten, sondern fördert auch die Entwicklung innovativer Ansätze zur Bewältigung aktueller Nachhaltigkeitsherausforderungen.

Fokus auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Bisher lag der Fokus auf der Bearbeitung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Diese Richtlinie stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor mehrere Herausforderungen. Erstens erfordert die CSRD eine umfassendere und detailliertere Nachhaltigkeitsberichterstattung, die künftig Teil des Lageberichts der Unternehmen sein wird. Für KMU ist dies oft schwer umsetzbar, da sie über begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen verfügen. Zweitens müssen berichtspflichtige Unternehmen spezifische Daten erfassen, analysieren und berichten, was Investitionen in neue Systeme und Schulungen erfordern kann. Drittens stellt die Einhaltung der CSRD eine erhebliche administrative Belastung dar, da nahezu alle Unternehmensbereiche direkt oder indirekt betroffen sind.

Abb. 1: European Sustainability Reporting Standards – Teilbereiche der CSRD
Quelle: Umweltbundesamt (2024)

Einrichtung von Arbeitskreisen und Ausblick

Als Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen wurden Arbeitskreise zu den folgenden Themen eingerichtet:

  • Wesentlichkeits- und Stakeholderanalyse
  • Kennzahlen und Datenerfassung
  • CSRD-Bericht: Berichtsqualität & Compliance
  • Software-Tools

Zu Beginn des vierten Quartals werden weitere Sitzungen in den Arbeitskreisen stattfinden, bevor im ersten Quartal 2025 erneut ein Gesamtaustausch geplant ist. Perspektivisch sollen im Jahr 2025 neben der CSRD auch weitere relevante Nachhaltigkeitsthemen aufgegriffen werden.

Quellen:

DWD (2023). Der globale Kohlenstoffkreislaus. Online abrufbar unter:  https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2023/1/30.html.

Umweltbundesamt (2024). Berichtsstandards. Online abrufbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/umweltberichterstattung-berichtsstandards#einheitliche-eu-standards-fur-die-umwelt-und-nachhaltigkeitsberichterstattung.

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Melina

Melina Wößner

Consulting Analyst

  • Strategieentwicklung (Unternehmensstrategie, Innovationsstrategie, Nachhaltigkeitsstrategie, Marktbearbeitungsstrategie)
  • Geschäftsmodellentwicklung
  • Geschäftsfeldentwicklung
  • CO2-Analyse und -reduktion
  • Adaption CSRD für Unternehmen